Wir redeten mit
Dr. Birthe Tahmaz

Denise und SvenjaDENISE, ANNIKA UND SVENJA BERICHTEN:
Nach unserer Ankunft in Berlin am Montagmorgen ging es direkt zu einer der Hauptattraktionen unserer Reise: dem Deutschen Bundestag. Erst hörten wir uns einen Vortrag über die Geschichte, die Organisation und das Gebäude des Deutschen Bundestages an. Danach war um 15 Uhr ein Gespräch mit Michelle Müntefering, Bundestagsabgeordnete der SPD im Wahlkreis Herne-Bochum, geplant.

Kurz vor dem Gespräch erfuhren wir, dass Michelle Müntefering den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier nach Japan begleitet hatte. Vom 21. bis 23. Oktober fand der offizielle Besuch anlässlich der Thronbesteigung von Kaiser Naruhito und Kaiserin Masako statt. Damit bekamen wir einen ersten Einblick in den Arbeitsalltag einer Bundestagsabgeordneten, in dem auch spontane Reisen vorkommen können.

Stattdessen führte Dr. Birthe Tahmaz, Mitarbeiterin von Michelle Müntefering, ein Gespräch mit uns. Die Referentin für Bundespolitik und Bundestagsangelegenheiten beantwortete alle unsere Fragen. Sie erklärte uns, dass sich in der SPD alle duzen, was für die meisten von uns sehr überraschend war.

Birthe Tahmaz war zu Beginn für Belange der internationalen Flüchtlingspolitik und der Vereinten Nationen im Nahen Osten zuständig. Als Michelle Müntefering im März 2018 Staatsministerin im Auswärtigen Amt wurde, erhielt sie neue Aufgaben. Seitdem koordiniert Birthe Tahmaz zum Beispiel Termine, stellt den Zeitplan von Michelle Müntefering auf und ist für die Abstimmung von Fachanfragen mit Experten zuständig. Dr. Tahmaz erklärte uns, dass der Großteil der Arbeit außerhalb des Plenarsaales abläuft und wie eine Sitzungswoche im Bundestag verläuft. Wir erfuhren, dass Michelle Müntefering ihre Reden und Statements selbst schreibt, was in der Politik selten ist.

Michelle Müntefering setzt sich auch für die Erinnerungskultur ein, indem sie beispielsweise das Projekt „Jugend erinnert“ unterstützt. „Wir können nur die Zukunft gestalten, wenn wir wissen, was damals geschehen ist und was gerade geschieht“, erklärte Dr. Birthe Tahmaz. Wie wichtig dieses Engagement ist, wurde uns allen klar, als wir am folgenden Tag die Gedenkstätte Sachsenhausen besuchten.

Nach meist sehr arbeitsintensiven Sitzungswochen in Berlin fährt Michelle Müntefering am Wochenende mit der Bahn nach Herne. Aber auch am Wochenende nimmt sie oft an Terminen in ihrem Wahlkreis teil. Auf die Frage, warum man die SPD wählen sollte, erwiderte Birthe Tahmaz, dass es wichtig sei eine Partei zu wählen, die demokratische Werte vertritt. Dazu zitierte sie Michelle Müntefering: „Wir sind nicht alle gleich, aber gleich viel wert.“

Als alle Fragen beantwortet waren und wir einen guten Einblick in die Arbeit im Bundestag erhalten hatten, ging es mit einer Besichtigung des Bundestages weiter.